Zusammenfassung
Geräuschängste bei Hund und Katze stellen ein relativ häufiges, aber meist wenig beachtetes
Problem dar. Oftmals zwingen erst Ausnahmesituationen, wie das Feuerwerk an Silvester,
die Tierhalter zum konkreten Handeln. Unmittelbar vor dem Ereignis bleibt dem behandelnden
Tierarzt dann nur noch ein Notfallplan, der sich aus Maßnahmen zur Abschirmung des
Tieres, sozialer Unterstützung und sensorischem Feedback zusammensetzt – gegebenenfalls
unterstützt durch die Gabe von Psychopharmaka. Regulationsmedizinische Ansätze, wie
Phytotherapie oder Bach-Blüten-Therapie, brauchen etwas mehr Zeit (Beginn mindestens
1 Woche vor Silvester), zeigen dann aber gute Wirksamkeit ohne unerwünschte Nebenwirkungen
oder unvorhersehbare Reaktionen. Besonders effektiv ist ihr Einsatz im Rahmen einer
Verhaltenstherapie bei Tieren, die generell ängstlich sind und auch auf andere Auslöser
als Geräusche reagieren.
Geräuschängste bei Hunden und Katzen sind ein vielfach unterschätztes Problem. Verschiedenen
Studien zufolge wird die Häufigkeit bei Hunden mit mindestens 50% angegeben. Bei Katzen
sind Geräuschängste dagegen ein weniger häufiger Vorstellungsgrund beim Tierarzt,
da diese dann einfach „verschwinden“ und somit dem Halter weniger auffallen. Das alljährliche
Feuerwerk zu Silvester stellt eine besondere Herausforderung für geräuschempfindliche
Hunde und Katzen dar. Mit welchen Maßnahmen kann Angstverhalten und Panikattacken
auch langfristig vorgebeugt werden?
Summary
Noise fear in dogs and cats is relatively common and yet it is a hardly recognized
problem. It is often only in exceptional situations such as the fireworks on New Yearʼs
Eve that keepers are compelled to take concrete action. The measures at the disposal
of the attending veterinarian just before the event are limited to an emergency plan
consisting of measures to shield the animal, social support and sensory feedback.
In some cases, such measures are supported by the administration of psychopharmaceuticals.
This article discusses regulatory approaches such as phytotherapy or Bach flower therapy
that need a little more time and start at least one week before New Yearʼs Eve. These
approaches show good effectiveness without undesirable side effects or unpredictable
reactions. Their use in the context of behavioural therapy is particularly effective
in animals that are generally anxious and also react to other triggers other than
just noise.